Das war schon eine große Herausforderung, als wir vor 20 Jahren die Einladung bekamen auf dem Campingplatz Norden-Norddeich ein Animationsprogramm für Kinder und Jugendliche zu gestalten. Wie würden das die Camper annehmen? Und würden wir auch die Eltern und Großeltern gewinnen? Im Laufe der Jahre hat sich gezeigt, dass dieses Programm ein fester Bestandteil wurde und Familien oft deshalb wieder nach Norden-Norddeich kamen. Jedes Jahr 60 Mitarbeiter zu gewinnen und das Programm vorzubereiten war vielseitig und anstrengend. Wenn ein Sommer-Einsatz zu Ende war, mussten wir schon den nächsten Einsatz gedanklich und praktisch vorbereiten. Alles änderte sich in den letzten beiden Jahren wegen Corona. Hier haben wir nochmal den Wert von Kleingruppen schätzen gelernt. In diesem Jahr erlebten wir, dass vieles, was geplant war, am Ende ganz anders laufen musste. Aber dann spürten wir, dass es Gott ein Kleines ist, ob nun viel oder wenig an Mitarbeitern oder Ressourcen vorhanden. Er segnet, wie es Ihm gefällt. Wir danken Gott für diese Möglichkeit.
Um dir ein Bild zu vermitteln, wie so ein Einsatz aus der Perspektive eines ehrenamtlichen Mitarbeiters ausschaut, wird uns Mark von seiner Einsatzwoche berichten.
Tagebuch eines Mitarbeiters: Eine Woche Campingeinsatz am Norddeich
Sonntag: Wir kommen nachmittags an. Zum Team gehören noch: eine Familie mit zwei kleinen Kindern und eine junge Studentin, drei Teenager und ich. Erste Teambesprechung live vor Ort. Jetzt geht es los!
Montag: Ich habe nicht gut geschlafen. Zur Morgenandacht bin ich trotzdem eingeteilt. „…denen, die Gott lieben dienen alle Dinge zum Besten…“. Ich sage das mehr zu mir als zu den anderen im Team. Morgenplanung: Ablauf für den Fröhlichen Kindertreff“ festgelegt. Am Zelteingang ein Wochenheft für jedes Kind. Vorne gibt es Dosenwerfen. Wir singen „Je-Je-Jesus ist größer“. Wer spielt Gitarre? Ich leite ein Bewegungsspiel und ein anderer noch ein Bewegungslied an. Gut zwanzig Kinder sind da. Zwischendrin macht die Handpuppe Spaß mit den Kindern. Bastelnachmittag: Streichholzschachteln, Klopapierrollen, Strohhalme usw. werden zu tollen Dingen verarbeitet.
Dienstag: Morgens fragen zwei Mädchen nach Ausmalbibeln. Sie freuen sich, in der Bibel lesen und malen zu können. Die Anmeldungen für die Bimmelbahn und die Fußballschule haben wir seit Montag angenommen. Die Kinder zur Bahn bringen, mit ihnen fahren und sie wieder bei ihren Eltern abliefern ist eine Teamleistung.
Mittwoch: Ich erzähle im „Fröhlichen Kindertreff“ die Geschichte von David und Goliath. Als Goliath vom Stein getroffen umfällt, lasse ich mich fallen, schürfe mir dabei den Arm auf. Das macht nichts; der Effekt war es wert! Essen kochen für das Team ist auch eine der Team-Aufgaben. Und wer gerade Zeit hat, geht das Geschirr spülen. Nach dem Mittagessen kneten wir aus 20 kg Mehl Stockbrotteig. Am Abend gibt es Stockbrot. Es kommen ca. 130 Camper.
Donnerstag: Am Nachmittag ist Familiennachmittag mit vielen Spielständen. Jeden Abend wird eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt. Im Hasenkostüm wird dazu eingeladen. Vor der Geschichte spielen wir heute „Feuer-Wasser-Wind“. Die Mädchen aus unserem Team zeigen ein Puppentheater als Gute-Nacht-Geschichte. Die Kinder sind begeistert!
Freitag: Am Abend ist Jugendstunde: knapp zwanzig Jugendliche hören die Gute Botschaft von Jesus.
Samstag: Ein Vater fragt, wann wir im nächsten Jahr wieder da sind. Er möchte seinen Urlaub danach planen.
Sonntag: Der Familiengottesdienst findet auf dem Campingplatz statt. Wir geben noch einmal Alles zum Wochenabschluss! Am Nachmittag übergeben wir den Staffelstab an das nächste Team.
Tschüss Norddeich, bis zum nächsten Jahr! Wirst auch du dabei sein?
Mark Benn, Mitglied der Missionsleitung und ehrenamtlicher Campingmitarbeiter