Gibt es Frieden für die vom Krieg traumatisierten Menschen in der Ukraine? Das war unser Anliegen, als ich zusammen mit meiner Frau Elke und befreundeten Geschwistern im März für zwei Wochen in die Ukraine reiste.
Mit dem Krieg im Alltag leben
In den Teilen der Ukraine, wo die Sirenen täglich heulen, haben sich die Menschen an diese Situation irgendwie gewöhnt. Die Kinder werden in Sicherheit gebracht, während die Erwachsenen ihrer täglichen Arbeit trotz Alarm weiter nachgehen. Diese Menschen haben wir als ruhig und besonnen erlebt.
Witwen und Waisen wird geholfen
Wir wollten uns ein Bild davon machen, wie den Schwachen vor Ort geholfen wird. So besuchten wir ein Projekt in der Westukraine, welches Waisenkinder bereits seit 2016 unterstützt. Dieses Projekt kümmert sich um Kinder, die körperlich und auch geistig beeinträchtigt sind und besondere Hilfe benötigen. Hier ist noch ein Lernprozess nötig, um den Familien, die hier unterstützend helfen, entsprechendes Fachwissen zu vermitteln. Eine Ausbildung auf diesem Gebiet gab es bisher in der Ukraine nicht.
Traumatisierten Kindern wird geholfen
Für zwei Tage konnten wir an einer theologischen Ausbildungsstätte bei der Ausbildung von Kindermitarbeitern helfen. Dieses Ausbildungsprogramm gibt es erst seit etwas mehr als 1 Jahr und ist gerade jetzt in Zeiten des Krieges überaus wichtig. Die beiden jüngsten Teilnehmerinnen waren erst 13 Jahre alt. Alle Teilnehmer waren höchst motiviert, um den vom Krieg traumatisierten Kindern zu helfen.
Dienst an den Traumatisierten
Bei dem Besuch eines anderen Seminars ging es um den Umgang mit Leid und den großen Schwierigkeiten durch den Krieg. Hier wurde spontan ein Treffen abgehalten, bei dem Seniorinnen lernten, wie sie ihren Nachbarn helfen können mit den Leiden und Traumatisierungen umzugehen. Wir waren beeindruckt, wie diese alten Damen sich für ihre Nächsten einsetzten. Es war eine wunderbare Erfahrung wie Christen den Menschen dienten, die dort wohnen bleiben müssen. Am Sonntagmorgen wurde zum Gottesdienst in die Wärmestube eingeladen. Viele kamen und wir berichteten von der Hoffnung durch Jesus, der mit uns ist.
Bewahrung
Ein weiterer Teil der Reise führte uns zu einem weiteren Seminar. Erst später erfuhren wir von der besonderen Bewahrung. An dem Tag des Seminars fand gerade ein Angriff der russischen Armee statt auf das Gebiet, wo wir unterrichteten. Für uns waren es nur eigenartige Geräusche und wir wurden gar nicht darüber informiert, damit wir uns nicht beunruhigen. Die ganze Reise über fühlten wir uns in einer besonderen Weise wunderbar bewahrt.
Unsere Naivität und Unerfahrenheit erwies sich oft sogar als Schutz und ließ uns ruhig schlafen. Wir danken unserem Gott, dass ER uns sehr gut bewahrt hat und uns zur Ermutigung werden ließ. Wir wollen weiter die Menschen in der Ukraine segnen und ihnen Gutes tun, denn auch sie wissen, unser Gott lässt sie nicht allein.
Thomas Gerlach, Internationale Arbeit in Hagen